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HCH058 Advi Weekly: 18.5.-24.5. Musik, Netflix und andere Medien, Tattooconventions, letzte Schulwoche und geschorene Flocke

Diese Woche war viel auf der Liste und dementsprechend energetisch geht es los. Ich rede über alte Fotos, neue und alte Musik, Kinderserien, den herzallerliebsten Hund und noch etliches mehr.

Shownotes

Schlosshof Festival 2014

Ich habe hier lange nicht mehr geschrieben. Deswegen fange ich mal mit der leichten Kost an. Ich war gestern auf dem Schlosshof Festival in Höchstadt an der Aisch. Es ist Teil der fränkischen Burgenfestivals und eher eines der kleineren in der Serie. Ein Tag, sechs Bands im Hof eines Schlosses (duh!) und ein kleiner Mittelaltermarkt dazu. Durch das kurze Line-Up bekommt man dafür gleich ab der zweiten Band größere Namen serviert.

Das Festival war an sich sehr heimelich und wäre noch heimelicher gewesen, wenn es uns nicht alle eingeregnet hätte. Trotzdem haben viele Leute, darunter auch ich durchgehalten und deswegen gibt es jetzt die kleine Berichterstattung.

Umfeld

Höchstadt ist ein kleiner Ort in Mittelfranken und das Schloss ist nicht wirklich groß und so kommt es, dass der Mittelaltermarkt, der irgendwie obligatorisch scheint, sehr klein ausgefallen ist und jedenfalls mir kein Interesse entlocken könnte. Aber dann mache ich das auch schon relativ lange mit und habe die Standard-Markstände gesehen. Die Wege waren breit und die Toilette erstaunlich sauber und nicht mit Schlangen gesegnet. Alles in allem ist es wahrscheinlich noch angenehmer, wenn das Wetter gut ist. Es ist definitiv ein Festival auf dem man auch mit Kind erscheinen kann ((Besonderes Lob an alle Eltern, die ihre Kinder mit Gehörschutz aufs Festival nehmen.)). Es regnete teilweise sehr stark und es muss dem Publikum zu Gute gehalten werden, dass es so lange durchgehalten hat.

Die Bands

Vroudenspil

Vroudenspil ((Freudenspiel gesprochen)) sind eigentlich eine Mittelalterband und das erkennt man auch am Namen. Sie haben sich dem Piratentrend der letzten Jahre angeschlossen und eine durchaus eigenständige Instrumentierung mit wenig Dudelsack und dafür einem Akkordeon. Die Band ist gut, sie eröffnet regelmäßig solche Festivals und spielt solide Musik mit Spaß. Sie haben das Piratending drauf, allerdings fehlt irgendwie der Suspence of Disbelief. Es ist trotzdem gute Musik. Im Gegensatz zu vielen anderen Bands, die ich Festivals eröffnen sehen habe, machen Vroudenspil Spaß, während du noch was essen gehst.

Coppelius

Die feinen Herren von Coppelius gaben sich danach die Ehre. Rockmusik mit zwei Klarinetten, einem Kontrabass, einem Cello und einem Butler. Was soll man da noch sagen. Coppelius haben die Show perfektioniert. Vom affektierten Gesichtsausdruck bis zur gestelzten Ausdrucksweise und „Applaus“ Schildern und Butler Bastille, der während der Stücke Mäntel aufräumt und den Klarinettisten die hohen Zylinder wieder aufsetzt. Was mich etwas gestört hat, war der große Anteil an englischsprachigen Songs. Sie spielen deutsch und englisch und die Mischung der Sprachen irritiert mich immer wieder. Trotzdem haben sie sich ihren Applaus und das Rufen nach „da capo“ sehr verdient.

Omnia

Hach, hach. Ich bin schon ewig Fan, was soll ich also sagen. Omnia machen mit akustischen Instrumenten Musik, die dich nur umbläst. Dazu noch musikalische Vielfalt und Attitüde machen die Konzert immer wieder zu einem speziellen Erlebnis.

Alestorm

Nach der vollen Akustik, die volle Keyboardbreitseite mit den Piratenmetallern von Alestorm. Die Schotten saufen dann halt Whisky aus der Flasche und spielen trotzdem wahnsinnig schnellen Powermetal mit eigenartigem Pirateninhalten. Das endet mit Crowdsurfing zum Bierstand. Definitive Spaßmusik, die live aus ganz anderen Gründen funktioniert als ihre Vorgänger.

Saltatio Mortis

Als die Backstreet Boys des Mittelalters verschrien, haben sich Saltatio Mortis so langsam den Thron des Mittelalterrocks von In Extremo gesichert. Während sich letztere aus meiner Sicht schon lange an zu simplen Texten und dem Nachrennen von Trends auszeichnen ((Jenseits dessen, dass der Sänger sich die Stimme kaputt geschrien hat.)) sind Saltatio Mortis immer eigenständiger geworden. Die Show ist professionell und doch nicht steril. Der Sänger hält das Publikum so auf Trab, dass ich fast Angst hatte abzunehmen. Sie haben den Posten als Headliner nicht nur verdient sondern auch sehr ausgefüllt. Wer mehr als nur das Video sehen will sollte mal bei den Wackenmitschnitt auf arte ansehen.

Fazit

Trotz des Regens eines der bisher besten Festivals auf denen ich war, weil mir das Line-Up wirklich durchgehen getaugt hat. Soviel bin ich seit Jahren nicht mehr gehüpft.

 

Aua…