HCH196 Advi Weekly: 05.10.-11.10.2020 läuft, Kritik im Internet

Diesmal etwas rantiger, aber das muss auch mal sein.

Das Zitat von Roosevelt findet ihr auf Wikiquote.

Und Brené Brown erzählt hier, warum diese Art zu handeln fies und schädlich ist.

6 Gedanken zu „HCH196 Advi Weekly: 05.10.-11.10.2020 läuft, Kritik im Internet

  1. Mario Oberländer

    Hey Thomas,

    ich höre gerade die aktuelle Ausgabe von Hörchaos und du sprichst mir aus der Seele. Zur Einordnung. Ich arbeite in der Werbebranche (pfui 😉 Und natürlich ist man in dieser Branche wohl oder übel ein Publizist. Und so geht es mir oft ähnlich. Ich sitze also in Präsentationen und stelle meine Ideen für Werbung, Design etc. vor und vom Gesprächsleiter kommt die Aufforderung, dass die Anwesenden die Arbeit einschätzen sollen. Das Wort „Einschätzen“ wird aber niemals als „Einschätzen“ empfangen. Vielmehr geht jetzt das Motzen, Kritisieren, Herabwürdigen etc. los. Eine Zeit lang habe ich das als normal wahrgenommen. Bis bei einer Präsentation eine junge Frau aus der Phalanx der hochkompetenten Kritikäußerer ausbrach und einfach nur kommentierte „Ich finde den Entwurf geil.“ Eisiges Schweigen in der Runde. Böse Blicke auf die junge Frau. Wie kann man nur eine Arbeit Dritter loben. Ich glaube darunter leidest Du auch gerade. Und du hast mein Mitgefühl.

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    1. advi Beitragsautor

      Danke, du meines auch. Im Schulsystem geht das auch, aber ich habe Glück, dass das intern sehr konstruktiv ist, weil wir ja keine „Konkurrenz“ haben.

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  2. Timm

    Das Zitat kann man aber auch kritisieren und unbedingt so eine doer-Mentalität haben, ist für mich in einem Diskurs anstrengent. Das ist – böse gesprochen – so ein bisschen bundesdeutscher Neoliberalismus und Scheuklappe. So Donald Trump stimmt zu! (Beim Zitat von Roosevelt wäre es wahrscheinlich amerikanischer Exzeptionalismus.)

    Luhmann wurde in irgendeinen Interview gefragt, vor welcher Kritik er sich am meisten fürchte, er antwortete: „Die dumm.“ und ich meine, das trifft es irgendwo aufm Punkt.
    Man sollte nicht jede Kritik ablehnen, weil sie von den faulen Rängen kommt (man kann hier dein Punkt auch direkt umdrehen: der, der was tut, trägt die volle Verantwortung und der, der nichts tut darf sich aufregen, was da schon wieder angestellt wurde).
    Man sollte diejenige Kritik ablehnen, die dumm ist und selbst nicht weiß an was sie sich misst.

    Ansonsten kann man es sich erlauben an Kritik zu löschen, wie man will. Der YT-Star Gronkh ist so einer, der einfach mal seiteweise Kommentaren mit Diskussionen löscht. Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt – so ist es nun mal.

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    1. advi Beitragsautor

      Ich denke, „wer macht hat recht.“ trifft es ganz gut. Das ist wie „es wird gegessen, was auf den Tisch kommt“. Im Umkehrschluss halte ich mich ja auch mit Kritik zurück, und konsumiere bestimmte Sachen nicht.

      Ich würde aber genau dieses Rumdrehen ablehnen. Die Person, die tut, trägt die Verantwortung, und diejenigen, die diese Verantwortung eben nicht tragen, haben auch am Ende den Mund zu halten. Es ist eben genau unlauter sich aufzuregen ohne was getan zu haben. Und da sind wir dann genau bei deinem letzten Satz: die Kritik von Rängen weiß eben meistens nicht, an was sie sich misst.

      Oder wie in so WordPressblogs hier, wird das gar nicht erst freigeschaltet… aber wie gesagt, sowas strengt an und führt auf Dauer dazu, dass diejenigen die kritisieren am Ende nichts mehr zu kritisieren haben. Ich kann auch einfach gehen. Dann enden halt schlicht etliche Podcasts. Mein Leben macht das jetzt nicht schlechter. Um sich vom Rang aus aufregen zu können, was da wieder angestellt wurde, muss erstmal jemand was anstellen…

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  3. Eule

    Ich gehöre zu den „rückläufigen“ Userzahlen der Landpartie (ich habe zwei Folgen gehört), aber nicht wegen der Audioqualität, sondern wegen des Inhalts. Ich hatte (ausgehend von Frau Dieners Reiseberichten auf WRINT) gehofft, dass ihr euch zu zweit über eure gemeinsame Reise unterhaltet, so im Sinne von „was haben wir heute alles gesehen?“, aber stattdessen kommt ihr selber eigentlich kaum zu Wort, das ist schade. Bei den Mitschnitten finde ich die Audioqualität zwar nicht gut aber noch erträglich; schwieriger ist für mich, dass ich logischerweise alles das nicht sehe, worauf dabei gezeigt und verwiesen wird, und mich so ständig nur halb im Geschehen fühle.

    Diese (für mich) Enttäuschung schreibe ich aber wohlgemerkt meiner eigenen Erwartungshaltung zu, nicht eurer Arbeit. 🙂

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    1. advi Beitragsautor

      Ah, okay. Das ist übrigens durchaus verständlich und ich habe da kein Problem, wenn es nix für dich ist. Da gilt ja: es ist ein Angebot.

      Allerdings: probiere mal die 3. Folge. Das sind nur wir, wie wir über Bauhaus in Gera sprechen. In Folge 4 schließe ich an die O-Töne mit einem längeren Argument zu DDR und den Umgang mit Denkmälern etc. an. Also, das kommt. 🙂 Nur in den ersten Folgen tatsächlich nicht. Achja und in den Shownotes sind Bilder versteckt, falls die dir helfen.

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