HCH051 Utopie, Distopie, Totalitarismus

Heute mal ganz sehr sprechendes Denken. Über Utopien, Distopien und Totalitarismus. Am Ende mit etwas Hoffnung.

Shownotes

5 Gedanken zu „HCH051 Utopie, Distopie, Totalitarismus

  1. blub

    Ich widerspreche dir mal aus sportlichen gründen 😉
    Wenn einer behauptet Revolution machen zu wollen oder müssen ist es realitätsnah davon auszugehen das das nicht ohne Gewalt geht. so große Utopisten das sie denken man könnte die Utopie durch Sitzstreiks und freundlich Lächeln erreichen sind sie dann doch nicht.

    Anonsten hast du (bzw die Ansicht die du hier Vertrittst) eine systematische status quo Blindheit.
    Das ist so ein bisschen wie wenn wir flächendeckend autonome Fahrzeuge einführen und da kommt einer um die Ecke und sagt „Das wird 1300 Tote pro Jahr geben“.
    Da sag ich mir super, sind etwa 1000 weniger als im Moment. Aber da ham wir uns halt dran gewöhnt.

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    1. advi Beitragsautor

      Stimmt, sie denken das nicht, aber diese Utopie ist dann für viele Menschen eben auch keine mehr. Ich finde ja Menschen, die das in Kauf nehmen, oder sich einreden, dass es am Ende ohne Gewalt abgeht, sollte man nicht vertrauen.

      Ich würde da sagen: das Elektroauto ist keine Utopie. Es ist ne Evolution, aber keine Utopie. Eine Utopie wäre zu sagen: wir kriegen die Idee des Individualverkehrs sofort aus der Welt, weil die erwiesenermaßen blöde ist, und alle freuen sich und machen gerne mit. Utopien bieten keine Lösung für konkrete Probleme, sondern andere Entwürfe für eine andere Realität. Deswegen ist Sozialismus auch so ein schönes Beispiel. „Wir müssen nur Grundprinzipien der menschlichen Natur ändern und dann leben wir in einer idealen Welt, wo alles gut ist.“ Nein, dann ist es nur anders scheiße. Und die ganze Zeit Hoffnungen zu formulieren, die dann Ziele sein können, aber nicht eintreten hilft nix. Ich war natürlich auch mal idealistisch, aber ich mag den Hacker Mindset (Wie funktioniert das System und wie kann ich es so ändern, dass es anders und besser funktioniert?) weitaus mehr als den „das ist alles scheiße, meine Idee ist viel besser und deswegen zünden wir jetzt alles an“ Mindset, den die Linke so gerne vor sich herträgt. Der führt nämlich dazu, dass die Konservativen gewinnen, weil die Progressiven sich schon nicht einigen können, welches Ideal das richtige ist.

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      1. blub

        Ja aber du hast in dem Beispiel Marx kritisiert weil der schreibt das eine Revolution notwendig ist und das mit Gewalt einhergeht.
        Mir ist schon klar das die den zustand der freien Gesellschaft nicht erreicht haben und aus Gründen in der Diktatur des Proletariats hängen geblieben sind.
        Es gibt ja auch Gründe warum noch nie eine kommunistische Revolution in einem industrialisierten Land stattgefunden hat sondenr nur in Agrargesellschaften. Das stand im roten Buch irgendwie anders 😉

        Es geht nicht um Elektro, sondern um autonomes Fahren. Die Form des Antriebs ist egal in dem Beispiel. Und du bist auch höchst elegant ausgewichen. Du tust so als ob zur Erhaltung des Status quo keine Menschen sterben würden aber verurteilst diejenigen die zur Änderung des selben in kauf nehmen das Menschen sterben.

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        1. advi Beitragsautor

          Ja, das mit autonomen Fahren habe ich total verpeilt, sorry. Das Argument wäre dann immer noch: Evolution zum autonomen Fahren hin ist ja keine Revolution. Es stirbt ja niemand, weil wir alle gewaltsam aus ihren Autos herauszerren und das System umwerfen, damit das passiert. Und dann bin ich da halt auch einfach dafür, dass dieser Fortschritt entsteht. Nur ist das halt auch wieder keine Utopie, also keine steile Zukunftsvision.

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  2. Sabine

    Kleine sprachliche Korrektur zum Begriff „Euthanasie“: Der griechische Begriff „thanatos“ bedeutet „Tod“, das Wort „Euthanasie“ daher so viel wie „guter Tod“. Das Wort wurde von den Nazis nicht erfunden, erhielt jedoch als Label von deren grauenhaften Tötungsprogrammen einen gewaltigen historischen Ballast.
    Der Begriff wird aber auch heute in der Tiermedizin verwendet (=“einschläfern“ (Wenn es um den Tod geht, werden gerne EUphemismen benutzt.)), gelegentlich auch im Zusammenhang mit Sterbehilfe – dort aber eher selten, eben um keinen gedanklichen Zusammenhang mit den Morden der Nazis herzustellen.

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