Kurzreisen: Berlin – Anreisetag

IC 2300

So, auf geht es nach Berlin. Ich sitz hier in der nahezu leeren ersten Klasse des IC 2300 neben zwei jungen Menschen, die sich mit einer größeren Sammlung digitaler Geräte beschäftigt und tippe in ein überbuntes Macbook Air, nachdem ich folgendes Symbolbild des morgendlichen Zuges geschossen habe. Es hat Filter. Ich habe Auflagen zu erfüllen.

Die Reise bis zum Zug war kalt und viel Warten geprägt, das teilweise auf die Busfahrpläne in Bamberg und teilweise auf meine neurotische Angst vorm Zuspätkommen zu tun hat. Ich weiß nicht was schlimmer ist, aber im Zweifel meine Neurose. Die nächsten Stunden werde ich hier rumsitzen und podcasthörend Tatort Schrebergarten spielen. Einfach nur, damit eine Person am Tisch Sachen tut, die Kinder so tun.

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Berlin Hauptbahnhof

Ich war länger nicht mehr hier, aber wer hat dieses Ding denn bitte gebaut? Es ist komplett symmetrisch und wenn man die TRAM sucht, dann ist die nirgendwo ausgeschildert. Busse, ja. S-Bahn, ja aber fährt nicht. U-Bahn, ja. TRAM? Nö. Warum? ich fand sie dann bei den Bussen und fuhr eine halbe Stunde fröhlich durch ein kaltes Berlin. Dabei kam ich am Ende an nahezu jeder Punkt der östlichen Innenstadt vorbei. Es ist erstaunlich wie viel hässliche DDR Platte hier noch steht. Bei uns™ hat man die schon aufgehübscht oder gleich komplett zurückgebaut. Hier scheint das alles voll belegt und im Zustand von 1990 zu sein. Irgendwie gruselig.

Ich kam dann an meinem Hotel, einem Klotz an der Landberger Allee, an und bin wenigstens davon halbwegs befriedigt. Das W-LAN ist kostenlos ohne Quatsch und langsam, aber nunja, man kann ja nicht alles haben.

Prenzlauer Berg – Hotelumgebung

Das Hotel selbst ist direkt an mehreren größeren Strassen und wird gegenüber auch von diesen zärtlich-kasernenartigen Wohnblöcken umringt, die ich automatisch mit Ostdeutschland in Verbindung bringe, aber von denen ich es nicht genau sagen kann, denn auch der Westen hat in den 70 und 80ern viel verbrochen, das sich dagegen noch als nett ausnimmt. Vielleicht ist es gerade die Modernisierung, die der Osten nach der Wende bekommen hat, die da den Unterschied macht. Das Hotel ist in einem Gebäudekomplex, der Wohnen und Geschäft auf diese möglichst trist-unangenehme Art zu verbinden weiß, die einen jetzt schon auf die Cyberpunkzukunft vorbereitet.

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Ich war dann noch bei einem „mexikanischen Restaurant/Cafe“, in dem ich der einzige Gast war und dessen Speisekartenlänge und Salatdressing es als eines dieser Etablissements ausmacht zu denen man geht, weil man keine Wahl mehr hatte. Nach dem eher rudimentären Burrito hoffe ich, dass das Essen heute abend weitaus besser wird und sich dieses hier entweder früh oder besser gar nicht rächt.

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