Ist das jetzt eigentlich schade?

Unsere Großpolitik hadert ja seit Ewigkeiten mit der Linken. ((Die ist ja so böse linksextrem und wird schon seit Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet. Das heißt im Klartext: sie sagt die ganze Zeit Dinge, die nicht dem Großkonsens der Restpolitik entsprechen. Ist ja auch furchtbar, wenn jemand eine grundlegend andere Sicht auf Dinge hat und dann mit Tatsachen argumentiert.)) Das zieht sich bis in die Finanzierung der Jugendorganisationen. Gerade unter der aktuellen Familienministerin Christina Schröder gab es schon seit längerem Bestrebungen gerade den antifaschistischen und damit eher linken Projekten und Organisationen die staatliche Förderung zu entziehen. ((Achtung! Link geht zur Jungle World. Das ist ja nicht jedem seine Sache.))

Besonders hat es der armen Frau Schröder die Jugendorganisation der Linken, die Linksjugend Solid, angetan. Deswegen ging sie mit ihrem Ministerium vor dem Berlin-Brandenburger Verwaltungsgericht in den Kampf mit der Linksjugend. Den hat sie heute so schallend verloren, dass sogar in Frage steht, ob die anderen Parteijugenden überhaupt gefördert werden dürfen. Nunja, und da sind wir bei der Frage, die sich mir das stellt: ist das jetzt eigentlich schade?

Immerhin kann von keiner parteilich finanzierten Organisation ((Nur so, ein Großteil der politischen Erwachsenenbildung kommt von Parteienstiftungen oder kommerziellen Anbietern. Die haben sicher alle keine Agenda.)) eine reine ideologiefreie Inhaltsauswahl oder eine sachbasierte Analyse erwartet werden. Das ist ja schon staatsbezahlt relativ schwer zu bewerkstelligen. Also ist da so die Frage, ob eine Verteilung der Finanzen auf neutralere Träger, die eben nicht direkt an den Parteien hängen, aber dafür die Bevölkerung breiter abbilden, besser ist. Schließlich sind die Jugendorganisationen die Kaderschmieden der Parteien und Teil deren Elitenbildung. Das bedeutet, dass sie aus der Sicht der politischen Bildung, die die Mündigkeit des Bürgers im Blick hat, nicht unbedingt ideal sind. Stattdessen sollte dies ansetzen, nachdem die Jugendlichen mal eine neutralere Politiksicht gezeigt bekommen haben.

Aber dafür bräuchten wir ja ma eine politische Bildung, die nicht fünf Minuten vorm Abi stattfindet!

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