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Von Betroffenheitslyrik und ernsthaften Perspektiven

Mir reicht es langsam und zwar mit diesem Geheule, das mir immer wieder vor Augen und Ohren kommt. Da wird herumschwadroniert, besonders zum Jahresanfang, dass wir Angst haben müssen, dass es alles schlimmer wird, dass die anderen Menschen in diesem Land alle dumm, böse und deswegen gefährlich sind. Den meisten dieser Artikel, Fernsehbeiträge und sonstigen medialen Einlassungen fehlt es neben sachlicher Analyse auch an jeglicher Perspektive. Wenn ich mit diesem Gejammer meinen Schülern gegenübertreten würde, würden die sich zurecht beschweren, dass sie sich auch gleich erschießen können. Das kann es ja nun wirklich nicht sein.

Wie man vielleicht merkt, hat der 32c3 mich in einem positiven und weltbejahenden Zustand zurückgelassen. Jenseits von schwarzem Hackerhumor, der sich in Weltuntergang und Verschwörung ergeht, ist auf dem Congress immer zu spüren, dass wir als Gesellschaft etwas tun können. Da gibt es die Leute von Refugee Emancipation, oder Freifunk, oder aber Menschen, die Makerspaces in Favelas einrichten oder viele, viele mehr. Die Idee, das man einfach etwas tun kann, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen, ist sehr mächtig und wir sollten ihr mehr folgen. Was wir tun, damit die Welt ein besserer Ort wird, hat viel mit unseren Talenten zu tun. Egal, worin man gut ist und bei mir ist es quatschen, man sollte es tun, damit die Welt besser wird. Und wenn es das ist, dann mache ich das für Flüchtlinge, auf Podien, in Klassenzimmern, in Podcasts oder in diesem Blog. Meine Projekte für 2016 sind noch nicht geschrieben, aber wahrscheinlich wird dieses Jahr mehr hinzukommen, das andere inspirieren soll. Weil das ist es, was ich am besten kann.

Und weil das Jahr unheimlich jung ist, frage ich euch, ob ihr nicht mitmachen wollt? Sucht euch kleine Sachen, die die Welt besser machen und die ihr gut könnt. Nur eines ist wichtig: kein Gejammer, kein Geheule und nicht aufgeben, auch wenn es scheiße aussieht. Wir haben hier was zu verlieren.

Wer macht hat recht und wer Angst und Panik macht, hat die Fresse zu halten!

Show don’t tell…

Es ist eine kleine psychologische Weisheit, dass das, was einem Menschen erzählen, meistens das ist, was sie selbst hören wollen. Sie erzählen sich also selbst, wie toll sie sind, sie erzählen sich selbst, dass sie dich lieben oder, dass du ihnen sehr wichtig bist. Das ist alles nur Gequatsche und hat wenig mit dem zu tun, was die Person am Ende tut. Stattdessen hat es sehr viel damit zu tun, was die Person denkt, wer sie ist und wie sie sich ihre Welt konstruiert. Das bringt uns dann zum ersten Schluss: man sollte immer etwas darauf hören was man so erzählt und sich die Frage stellen, was das über einen selbst sagt.

Dazu kommt dann der zweite Teil, auf den sich dann auch die Überschrift bezieht. Wenn man nämlich will, dass Menschen einen ernst nehmen, wenn man sich auch so verhält, wie man erzählt. Oder besser: es zum größten Teil versucht. Immer klappt das doch eh nicht. Man muss also zeigen, dass man Menschen liebt, dass sie einem wichtig sind und das beginnt dann wiederum mit Zuhören und handeln. Wenn man dem anderen, egal wer er ist, nur Kram erzählt, dann wird dieser das irgendwann nicht mehr glauben. Man muss konsistent reden und handeln, weil ansonsten wird man irgendwann gar nicht mehr in seinem sozialen Verhalten ernst genommen.

Also, zeigt, was ihr meint und quatscht net.