Archiv der Kategorie: Soziales

HCH318 Advi Weekly: 19.09.-25.09.2022 Neue Strukturen

Diesmal mit dem neuen Wochenplan, digitalen Schulbüchern und Erziehungsfragen…

HCH298 Advi Weekly: 02.05.-08.05.2022 Woche im Limbo

Diese Woche war so ein Übergang also zwischen allem. Es ist viel passiert, nur wenig geworden.

HCH297 Advi Weekly: 25.04.-01.05.2022 erste Schulwoche

Mit weiterer Erholung, der ersten Schulwoche und dem Hadern mit den eigenen Prioritäten.

HCH293 Advi Weekly: 28.03.-03.04.2022 Bindung und Wahnsinn

Diesmal geht es um soziale Verbindungen, den Wahnsinn des Diskurses und den nahenden Frühling.

Isabells Website ist übrigens hier: Painting with my Mind

HCH291 Advi Weekly: 14.03-20.03.2022 Löffelreduktion und soziale Verbindungen

Mit 100% weniger Fahrigkeit, dafür allen möglichen Themen und einer absolute seltenen Einhaltung der Maximalzeit!

HCH289 Advi Weekly: 28.02.-06.03.2022 Ferien

Die Ferien fanden statt, und wie ihr merkt unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Haltet die Ohren steif.

HCH287 Advi Weekly: 14.02.-20.02.2022 Halbjahresende, but it doesn't feel like it.

Das Halbjahr ist vorbei, und angetrieben von Begegnungen der 3. Art rede ich kurz über Professionalisierung im Lehrerberuf.

HCH281 Advi Weekly: 03.01.-09.01.2022 Turniernachklapp und back to school

Morgen geht die Schule wieder los und ich erzähle, wie es auf dem Infinity Turnier war.

HCH279 Advi Weekly: 20.12.-26.12.2021 Weihnachtswoche, Abschied vom Jugendtreff, zum Jahreswechsel...

Aus der Ferienwohnung in Eisenach, rumlaufend, reminiszierend.

Ich wünsche euch einen schönes Jahreswechsel und so.

Das Ende meines Ehrenamts, die lange Version

Hinweis: Diesem Text fehlen etliche Details zu Personen, Entscheidungen und Hintergrundinformationen. Falls sich jemand aus journalistischen Gründen für diese interessiert, möge man mich kontaktieren.

Der Anfang vom Ende

Der Jugendtreff ist eine sehr kleine Einrichtung, die vor ca. 20 Jahren auf Wunsch der Stadt von der Kirchenstiftung eingerichtet wurde. Es gab Probleme mit Jugendlichen im Viertel, die keinen Rückzugsort hatten. Die Kirchenstiftung übernahm die Trägerschaft, stellte die Räume und einen Teil der Finanzierung, den Rest übernahm die Stadt Bamberg, die als Kommune den Auftrag hat, Jugendarbeit bereitzustellen. Dabei streckte die Kirchenstiftung das Geld immer vollständig vor, und bekam dann den größeren Teil von der Stadt zurück.

Die Stadt Bamberg fing vor ein paar Jahren an, dieses Arrangement auch als Hebel für Forderungen zu benutzen. Zum Beispiel ein komplettes Qualitätsmanagement für einen Treff, dessen Leitung eine halbe Stelle umfasst. (Das würde bedeuten, dass der Treff einen Tag schließen muss, damit der Papierkram stimmt.) Dazu wurden selbst die statistischen Forderungen für die Anträge immer komplexer. Deswegen entschloss sich die Kirchenstiftung die Trägerschaft abzugeben. Es gab mehrere Optionen, die entweder versandeten oder ignoriert wurden, so dass am Ende die Stadt Bamberg die Trägerschaft übernehmen sollte.

Jugendarbeit in Bamberg

Die Stadt Bamberg hat vor etlichen Jahren beschlossen die Trägerschaft der Jugendarbeit per Konzept an einen einzelnen Träger zu geben, dem sie das entsprechende Geld gibt, und der dann als Dienstleister nach den Vorgaben und Wünschen der Stadt Bamberg und unter Erfüllung aller bürokratischer Wünsche, die Jugendarbeit veranstaltet.

Der aktuelle Träger ist der iSO e.V. Für diesen wird es nun interessant, denn die Stadt Bamberg hat just in diesem Jahr auch die Jugendarbeit neu ausgeschrieben. Dabei hat sie einfach unseren Jugendtreff (mind. eine halbe Stelle und wahrscheinlich noch etwas dazu) mit hineingeschrieben und den Betrag, der im letzten Konzept stand wurde nicht um einen Cent erhöht. Das ist an sich schon unfreundlich, da auch der iSO e.V. Menschen hat, denen er vielleicht auch mal eine Gehaltserhöhung geben möchte, aber nuja, soziale Arbeit. Und so eine Pandemie ist euch eine gute Ausrede. Jetzt steht da aber ein weiterer Jugendtreff drin und auch der bisherige Träger kann diesen nur versorgen, wenn andere Treffs darunter leiden.

Weswegen nun die Stadt Bamberg mit ISO verhandelt, da der Verein als einziger auf die Ausschreibung geantwortet hat, allerdings für den neuen Treff mehr Geld verlangt oder es klar ist, dass er das Konzept der Stadt nicht erfüllen kann. Diese Verhandlungen dauern aktuell noch an, wobei der Stadtrat eine Summe beschlossen hat, die zwischen allen Forderungen liegt.

Und mein Jugendtreff?

Ja, der wird erst einmal nicht öffnen und das stellt nun auch ein Problem für die Kirche dar. Diese hatte versprochen, dass es einfach weitergeht, nur halt mit einem neuen Träger. Aber das wäre soundso unlauter gewesen, da das bisherige Konzept des Jugendtreffs (Öffnungszeiten auch am Wochenende, reine offene Jugendarbeit) nicht in das Konzept der Stadt Bamberg passt (sehr projektorientiert). Aber gut, das ist ein Detail. Die fehlende Kontinuität für die Jugendlichen auch. Allerdings hätte eine Jugendeinrichtung geöffnet. Das wird sie nun nicht tun, weil aktuell, zwei Wochen vor Jahresende nicht einmal klar ist, ob iSO überhaupt die Trägerschaft unter den Bedingungen der Stadt noch einmal übernimmt.

Ich werde mich mit einer politikwissenschaftlichen Bewertung zurückhalten, da ich betroffen bin. Als Bürger dieser Stadt und ehrenamtlicher Mitarbeiter möchte ich sagen, dass ich die Position der Kirche verstehen kann, aber kein Verständnis für das Handeln der Stadt aufbringe. Das tue ich auch, weil tiefere Einblicke in die genauen Abläufe hatte und dort auch vom Prozessmanagement, den politischen Entscheiden und einzelnen Verantwortlichen tief enttäuscht bin.

Mein Jugendtreff schließt und es wird so schnell keinen Ersatz geben, weil Jugendarbeit eine Pflichtaufgabe und keine Herzensaufgabe dieser Stadt ist.