Hier aus meinen Posts, leider kann ich die nicht mehr auf public schalten:
@advi Zum vorletzten Hörchaos:
Warum ich Lehrer*innen irgendwann nicht mehr gefragt hatte ist einfach.Ich hatte die Erfahrung gemacht, dass die Noten besser waren wenn ich nicht nachfrage.Keine Ahnung ob das absichtlich ist oder nicht, im Zweifelsfall Hanlon’s Razor, aber mit der Erfahrung schien mir Nachfragen nicht weiter sinnvoll. Außerdem wurde mir häufiger gesagt „das ist doch offensichtlich“ oder „Manche Leute können eben Mathe, manche nicht…Sie wohl nicht“ und so weiter. Immer negativ.
@advi Mir hat Schule sehr gut den Lernwillen abtrainiert. Zumindest innerhalb der Schule. Ich hab nur stumpfsinnig die Lückentexte in Englisch (Berufsschule in NRW) ausgefüllt, selber was wissen wollen und interessiert Fragen stellen wurde durch die Art wie Anreize gesetzt wurden immer effektiv unterbunden.
@advi Hab irgendwann im Unterricht Videos auf media.ccc.de geschaut und am Ende des Schuljahres meinte ein Lehrer nur „Sie haben nie aufgepasst, oder?“
Ich: „Nö. War langweilig.“
Lehrer: „Naja, Sie können das eh, dann gibt es eine eins.“
@advi
Das war dann ziemlich gut.
Wenn man was weiß, in dem Fall IT, und dann besser als der Lehrer, dann war es gut nicht stumpfsinnig Dinge tun zu müssen die ich in dem Fall besser kann (IPv6, ich habs am Ende dem Lehrer erklärt und der hat seine Notizen neu gemacht).
@advi Aber dann gibt es Dinge die deswegen schwer zu lernen sind weil auf Nachfragen nur kommt „das können Sie eben nicht“.
Fun Fact: Doch, ich hab es nur immer genau nach der Klausur verstanden, weil keine hilfreiche Antwort zurück kam.
Die Erklärungen waren nicht verständlich und Nachfragen waren einfach zwecklos.
Und wenn einem dann Lehrer quasi sagen „Ach, Sie sind einfach doof“, dann frage ich natürlich nicht nach.
Ich wollte es lernen, aber wenn ich auf Nachfrage keine Antwort kommt…
@advi Tja. That’s why I don’t ask. Antrainiert quasi. Hat mir nur Nachteile gebracht, nicht bei allen Lehrern, aber so sehr, dass ich es nicht mehr gemacht hab.
Dabei hatte ich damals mein Fachabi voller Enthusiasmus begonnen nochmal ein Jahr lang was lernen zu können, nur um jeden Tag aufs neue enttäuscht zu werden.
Danke für den kleinen Englischunterricht, mir wurde das auch falsch beigebracht.
Das gleiche ist glaube ich auch mit der Aussprache von the, oder?
Ich hatte mich nämlich immer gewundert, dass es Thee FBI ausgesprochen wird und nicht The FBI und hatte da schon die Vermutung, dass die Aussprache entscheidend ist, weil EffBeeAi…
Hallo Thomas
Immer wieder erfrischend zur Abwechslung durchdachte und fundierte Meinungen zur allgemeinen Lage zu hören…
Bzgl. Fragen in der Schule: Ich war immer mehr so Team Überflieger und hab beobachtet wie die andern immer nochmal fünf Verständnisfragen stellen mussten worauf dann aber offenkundig keine Erklärung kam die irgendwem geholfen hätte (sonst hätten ja nicht alle immer fünfmal nachfragen müssen), wodurch ich mir dann aber selbst antrainiert hab im Zweifelsfall einfach so zu tun als hätt ichs verstanden, was dann den Lehrkräften auch nie aufgefallen ist. Ende vom Lied ist ich hab nie gelernt Verständnisfragen zu stellen und kann das schlichtweg nicht und damit einhergehend schieb ich übel Zustände wenn ich irgendwas nicht sofort beim ersten Mal verstehe. Läuft gut im Schulsystem – für alle Leistungsniveaus…
Bzgl. Verdörferung des Internets befürworte ich die Aufteilung in verschiedene abgegrenzte Spaces definitiv auch und auf Bluesky gibt es grade dass erfreuliche Phänomen dass die Konserven überall rumheulen, dass die in dem „linksradikalen Circlejerk von Sixtus und Ruthe“ nicht willkommen sind (Imagine die beiden für linksradikal halten…) . Zugleich halte ich die These, dass da *jetzt* eine Verdörferung stattfindet für bisschen weiter hergeholt. Dieser „große Raum für alle auf Twitter“ hat so nie existiert, Journos haben nur immer so getan um sich die Arbeit zu sparen. Twitter war schon immer enorm „dörflich“ und man hat 95% der anderen deutschen Blasen nicht mitbekommen. Ist nur nie wem aufgefallen weil die hießen ja alle „Twitter“. Was dann aber letzten Endes dazu führt dass Politiker’innen und Journalist’innen alle den gleichen Blasen gefolgt sind und ab und zu mal in die Trends geguckt haben und das dann für den Twitterdiskurs hielten. Wodurch rechte Propaganda dann als Mehrheitsmeinung in den Medien dargestellt wurde und andere Bubbles sich dann über die angebliche Mehrheitsmeinung aufgeregt haben – selbsterfüllender Journalismus.
Ähnliches Phänomen spielt man grade auf Bluesky wo alle „aufgeklärten Linken“ (Typus Sixtus) den Grind fahren, dass Pepe ein rechtes Meme ist (seit Jahren schon nicht mehr und Hongkong ist passiert aber Details…) und diese Leute sagen dann 90% aller Pepes die sie selbst sehen kommen von Nazis in Nazi-Telegramgruppen oder auf Trollaccounts. Und naja wenn du eben in Nazi-Chats und Trollblasen guckst findest du nunmal Nazis und Trolle. Wenn du auf Twitch guckst siehst du ne Menge junger Menschen die exzessiv Pepes spammen ohne irgendeine Rechtsaffinität. Aber irgendwie sind die Leute auf Twitch dann alle uninformiert aber auf keinen Fall man selbst. Präskriptivismus vs Deskriptivismus something something
Ich habe in der Schule bis zur 13.Klasse Abitur auch nie die Lautschrift beigebracht bekommen, war anscheinend nicht Teil des Lehrplans. Abiturjahrgang 2002 in Sachsen-Anhalt…
Der Link auf den Mastodon-Thread führt ins Leere.
Ohja… gerade geschaut, der is nicht public. :/
Hier aus meinen Posts, leider kann ich die nicht mehr auf public schalten:
@advi Zum vorletzten Hörchaos:
Warum ich Lehrer*innen irgendwann nicht mehr gefragt hatte ist einfach.Ich hatte die Erfahrung gemacht, dass die Noten besser waren wenn ich nicht nachfrage.Keine Ahnung ob das absichtlich ist oder nicht, im Zweifelsfall Hanlon’s Razor, aber mit der Erfahrung schien mir Nachfragen nicht weiter sinnvoll. Außerdem wurde mir häufiger gesagt „das ist doch offensichtlich“ oder „Manche Leute können eben Mathe, manche nicht…Sie wohl nicht“ und so weiter. Immer negativ.
@advi Mir hat Schule sehr gut den Lernwillen abtrainiert. Zumindest innerhalb der Schule. Ich hab nur stumpfsinnig die Lückentexte in Englisch (Berufsschule in NRW) ausgefüllt, selber was wissen wollen und interessiert Fragen stellen wurde durch die Art wie Anreize gesetzt wurden immer effektiv unterbunden.
@advi Hab irgendwann im Unterricht Videos auf media.ccc.de geschaut und am Ende des Schuljahres meinte ein Lehrer nur „Sie haben nie aufgepasst, oder?“
Ich: „Nö. War langweilig.“
Lehrer: „Naja, Sie können das eh, dann gibt es eine eins.“
@advi
Das war dann ziemlich gut.
Wenn man was weiß, in dem Fall IT, und dann besser als der Lehrer, dann war es gut nicht stumpfsinnig Dinge tun zu müssen die ich in dem Fall besser kann (IPv6, ich habs am Ende dem Lehrer erklärt und der hat seine Notizen neu gemacht).
@advi Aber dann gibt es Dinge die deswegen schwer zu lernen sind weil auf Nachfragen nur kommt „das können Sie eben nicht“.
Fun Fact: Doch, ich hab es nur immer genau nach der Klausur verstanden, weil keine hilfreiche Antwort zurück kam.
Die Erklärungen waren nicht verständlich und Nachfragen waren einfach zwecklos.
Und wenn einem dann Lehrer quasi sagen „Ach, Sie sind einfach doof“, dann frage ich natürlich nicht nach.
Ich wollte es lernen, aber wenn ich auf Nachfrage keine Antwort kommt…
@advi Tja. That’s why I don’t ask. Antrainiert quasi. Hat mir nur Nachteile gebracht, nicht bei allen Lehrern, aber so sehr, dass ich es nicht mehr gemacht hab.
Dabei hatte ich damals mein Fachabi voller Enthusiasmus begonnen nochmal ein Jahr lang was lernen zu können, nur um jeden Tag aufs neue enttäuscht zu werden.
Danke, dass du das nochmal gepostet hast. 🙂
Danke für den kleinen Englischunterricht, mir wurde das auch falsch beigebracht.
Das gleiche ist glaube ich auch mit der Aussprache von the, oder?
Ich hatte mich nämlich immer gewundert, dass es Thee FBI ausgesprochen wird und nicht The FBI und hatte da schon die Vermutung, dass die Aussprache entscheidend ist, weil EffBeeAi…
Richtig. The /ˈðiː/ oder /ðɪ/ ist die betonte Form des Artikels je nachdem wie betont. /ðə/ ist die unbetonte vor Konsonanten. Und ja selbe Regel
Danke
Hallo Thomas
Immer wieder erfrischend zur Abwechslung durchdachte und fundierte Meinungen zur allgemeinen Lage zu hören…
Bzgl. Fragen in der Schule: Ich war immer mehr so Team Überflieger und hab beobachtet wie die andern immer nochmal fünf Verständnisfragen stellen mussten worauf dann aber offenkundig keine Erklärung kam die irgendwem geholfen hätte (sonst hätten ja nicht alle immer fünfmal nachfragen müssen), wodurch ich mir dann aber selbst antrainiert hab im Zweifelsfall einfach so zu tun als hätt ichs verstanden, was dann den Lehrkräften auch nie aufgefallen ist. Ende vom Lied ist ich hab nie gelernt Verständnisfragen zu stellen und kann das schlichtweg nicht und damit einhergehend schieb ich übel Zustände wenn ich irgendwas nicht sofort beim ersten Mal verstehe. Läuft gut im Schulsystem – für alle Leistungsniveaus…
Bzgl. Verdörferung des Internets befürworte ich die Aufteilung in verschiedene abgegrenzte Spaces definitiv auch und auf Bluesky gibt es grade dass erfreuliche Phänomen dass die Konserven überall rumheulen, dass die in dem „linksradikalen Circlejerk von Sixtus und Ruthe“ nicht willkommen sind (Imagine die beiden für linksradikal halten…) . Zugleich halte ich die These, dass da *jetzt* eine Verdörferung stattfindet für bisschen weiter hergeholt. Dieser „große Raum für alle auf Twitter“ hat so nie existiert, Journos haben nur immer so getan um sich die Arbeit zu sparen. Twitter war schon immer enorm „dörflich“ und man hat 95% der anderen deutschen Blasen nicht mitbekommen. Ist nur nie wem aufgefallen weil die hießen ja alle „Twitter“. Was dann aber letzten Endes dazu führt dass Politiker’innen und Journalist’innen alle den gleichen Blasen gefolgt sind und ab und zu mal in die Trends geguckt haben und das dann für den Twitterdiskurs hielten. Wodurch rechte Propaganda dann als Mehrheitsmeinung in den Medien dargestellt wurde und andere Bubbles sich dann über die angebliche Mehrheitsmeinung aufgeregt haben – selbsterfüllender Journalismus.
Ähnliches Phänomen spielt man grade auf Bluesky wo alle „aufgeklärten Linken“ (Typus Sixtus) den Grind fahren, dass Pepe ein rechtes Meme ist (seit Jahren schon nicht mehr und Hongkong ist passiert aber Details…) und diese Leute sagen dann 90% aller Pepes die sie selbst sehen kommen von Nazis in Nazi-Telegramgruppen oder auf Trollaccounts. Und naja wenn du eben in Nazi-Chats und Trollblasen guckst findest du nunmal Nazis und Trolle. Wenn du auf Twitch guckst siehst du ne Menge junger Menschen die exzessiv Pepes spammen ohne irgendeine Rechtsaffinität. Aber irgendwie sind die Leute auf Twitch dann alle uninformiert aber auf keinen Fall man selbst. Präskriptivismus vs Deskriptivismus something something
Ich habe in der Schule bis zur 13.Klasse Abitur auch nie die Lautschrift beigebracht bekommen, war anscheinend nicht Teil des Lehrplans. Abiturjahrgang 2002 in Sachsen-Anhalt…
Steht eigentlich in jedem Lehrplan.