HCH241 Advi Weekly: 17.05-23.05.2021 Ferien, fuck yeah.

Es sind Ferien… und es gibt wenig zu erzählen.

2 Gedanken zu „HCH241 Advi Weekly: 17.05-23.05.2021 Ferien, fuck yeah.

  1. Maximilian

    Vielen Dank für deine Beiträge über das Bildungssystem,

    Paul Watzlawick hat mal geschrieben, dass wenn man eine Theorie über irgendetwas – sich selbst, sein Verhalten oder die Gesellschaft – hört, dass dies als erlösend empfunden wirkt und den Patienten erlaubt diese Verhaltensmuster abzulegen. Als genauso erlösend empfinde ich es zu hören, wenn Sie mir erzählen, dass „doch nicht alles sinnvoll ist“ was da mit uns gemacht wird.
    Ich glaube so eine Aussage versöhnt den Wiederspruch zwischen den wir Schüler/Studenten empfunden, zwischen den Inhalten und Prozessen die wir abarbeiten (und als in einem gewissen Sinne als nicht gut, oder quatsch empfinden) und der kommunizierten und implizierten Wertigkeit die von der Autorität auf diese übertragen wird. Ich habe dies immer als Wiederspruch empfunden. Etwas das Watzlawick als Ambivalenz zwischen Inhaltsaspekt und Beziehungsaspekt der Sprache beschreiben würde. Was Sie dazu sagen empfinde ich als eine Versöhnung dieser beiden Realitäten.

    In einer Ihrer Sendungen einige Tage zuvor stellten Sie fest, dass die Lehrer die Schüler zurückhalten müssen anstatt diese anzutreiben, wie es 10 Jahre zuvor der Fall war (wieder erlösend) und stellten sich die Frage was die Kinder für Konstrukte im Kopf haben mussten.
    Hier meine Antwort: Ich fand diese Beschreibung sehr zutreffend auch auf meine Jugend und jetzt. Ich kann Ihnen sagen mein Gründe waren:
    (1) das Mistrauen gegenüber der Gesellschaft, gegeben der Beobachtung, dass …
    (2) … dich die Gesellschaft (Arbeitsmarkt) in sinnlose Jobs, schmerzhafte Jobs hinein drängt, in denen kein Leben hat und so wenig verdient, dass man sich nicht mehr verbessern kann. Gleichzeitig die empfundene Diskrepanz Arm-Reich.
    (3) oben genannter Realitäts-Wiederspruch
    (4) die Idee, das die Gesellschaft heute genau so wahnsinnig ist, wie im Mittelalter (Tier-Prozesse, Calvinismus) und du dich besser nicht auf sie verlassen solltest.

    Ich bin jetzt 27 und im Master IBE/VWL und befinde mich immer noch ein Ambivalenz zwischen Sinn und Unsinn und das macht mir eine Scheiß Angst.

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    1. advi Beitragsautor

      An der Stelle würde ich das Buch „Bullshit Jobs“ von David Graeber empfehlen. Er zeigt schön, dass viele Berufe genau das Problem haben, dass sie nur dafür existieren, dass jemand arbeitet. Die Wertschöpfung ist sehr unabhängig von Arbeit und der investierten Arbeitskraft, ja sogar der investierten Bildung.

      Die Gesellschaft ist genauso wahnsinnig. Aber das finde ich durchaus verlässlich, weil dieser Wahnsinn durchaus Methode hat.

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