HCH018 Nach Mecklenburg-Vorpommern

In dieser eher denkerischen Folge gibt es den Blick aus der Distanz auf die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern. Irgendwo zwischen Dystopie und Resignation erwächst auch hier wieder die Hoffnung im Kleinen.

Als kleine Anregung sei noch auf This is Water von David Foster Wallace hingewiesen, das einen ähnlichen Gedanken, wie ich ihn formuliere besser aufgreift.

2 Gedanken zu „HCH018 Nach Mecklenburg-Vorpommern

  1. scharazz

    sehen sie unsere Demokratie derzeit bedroht? Ich meine, als Teil einer Minderheit(homosexuell) kriegt man bei solchen Wahlergebnissen schon Panik, ob und wie sich das jetzt auswirkt.

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    1. advi Beitragsautor

      Ich bin ja immer jemand, der sagt, dass Demokratie bedeutet, dass das Volk regiert. Wenn jetzt ein Fünftel derjenigen, die zur Wahl gegangen sind, eine Partei, wie die AfD wählen, dann ist das ein Symptom. Der Demokratie geht es dabei gut. Aus demokratischer Sicht, ist so ein Ergebnis sogar zu begrüßen, auch wenn es einem inhaltlich nicht gefallen kann.

      Für Minderheiten bedeutet das erst einmal wenig. Homosexuelle werden auch so schon als Menschen zweiter Klasse behandelt, da braucht es keine AfD für. Die etablierten Parteien haben Homosexuelle vom Heiraten, Adoptieren und Blutspenden abgehalten und das aus denselben Gründen wie die AfD. Angela Merkel sagt, dass sie sich mit der Ehe für alle „nicht wohl fühlt“. Politisch ist es in Deutschland schon schlecht für Homosexuelle, auch im europäischen Vergleich.

      Gesellschaftlich haben sieht das anders aus. Der Wind wird rauher, die unzufriedenen Menschen, die sich an „Abnormalitäten“ in ihrer Weltwahrnehmung stören, werden enthemmter. Das bedeutet, dass Homosexuelle tatsächlich wieder mehr Gewalt zu fürchten haben, wieder mehr Anfeindungen erfahren und stigmatisiert werden. Ich sage es etwas im Podcast. Der Geist der Moderne, der Gleichheit und der Normalität alternativer Formen des Lebens ist aus der Flasche und es wird unheimlich schwer ihn wieder los zu werden. Konzepte, die einmal in der Welt sind, sterben schwer und werden irgendwann normal. Die Konservativen wollen das verhindern, aber unsere Welt ist eine Welt der Veränderung nicht des Stillstands. Aus meiner Sicht kann die Reaktion auf diese Veränderung ihre Position als homosexuelle Position erst einmal verschlechtert, aber ich denke nicht, dass das hält.

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