Aus dem Leben des Politiklehrers im Schuljahr 2015/16

Die heute-show hatte letztens so ein lustiges Bildchen, in dem davon geredet wird, dass wir Politiklehrer es so schwer haben werden unseren Schülerinnen und Schülern zu erklären, warum sich welche Politiker nicht wie die Parteienlegende verhalten, die sie vertreten sollen. Das ist natürlich nur ein dümmlicher Witz. Sowas interessiert mich schon lange nicht mehr. Deswegen möchte ich mal heute am 22. März 2016 kurz auflisten, worüber ich dieses Schuljahr schon mit meinen Schülerinnen und Schülern reden musste:

  • September 2015 Schuljahresbeginn
  • Stehende Themen: PEGIDA, AfD, Flüchtlinge, Syrienkrieg, Soziale Ungleichheit, Vorratsdatenspeicherung, Sicherheit und Überwachung
  • 13. November 2015 Anschläge in Paris
  • 17. November 2015 Absage eines Fußballsspiels inklusive Terrortheater
  • Landtagswahlen im März 2016
  • Amerikanischer Wahlkampf
  • EU Austritt Großbritanniens
  • 22. März 2016 Anschläge in Belgien

Ich weiß nicht, wie da draußen irgendjemand auf die Schnapsidee kommen kann, dass mich Parteipolitik noch interessiert. Ich habe jetzt zum zweiten Mal in ca. 6 Monaten damit zu tun Massenmorde zu erklären. Ich darf jetzt schon seit 6 Monaten PEGIDA und das Aufstreben der AfD erklären. Das bedeutet für junge Menschen, die heutzutage in einem Sturm von Informationen stehen und diese nicht einordnen können, Orientierung und Analyse zu bieten, Ängste einzufangen und zu reflektieren. 

Um es kurz zu sagen: der Politiklehrer ist derzeit hauptsächlich damit beschäftigt den Wahnsinn der Welt zu ordnen, zu analysieren und eine freiheitlich-demokratische Perspektive zu etablieren.

In welcher Partei welche Nase auf Grund ihres Verhaltens zu sein hat, ist nun wirklich scheißegal.

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