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Ein Blick in den Kleiderschrank

Nachdem ich den aktuellen Lila Podcast gehört habe, bei dem es um Jungs mit Rock ging, entspann sich auf ADN eine kurze Unterhaltung über maßgeschneiderte Klamotten und warum Männer eigentlich sowas nicht unbedingt tun. Deswegen gibt es jetzt mal meinen Beitrag dazu, der darin besteht, dass ich euch mal zeige, was ich mir im Laufe der Jahre habe schneidern lassen und das auch kommentiere.

Generelle Bemerkungen

Moderne Mode ist schnelllebig und meist billig unter schlechten Bedingungen produziert. Dazu bekommt mal als dicker Mann wenig coole Sachen, wenn man nicht auf Hemden und Unterbauchjeans steht. Maßgeschneiderte Sachen hingegen halten sehr lange, gefallen dann meist auch sehr lange und kosten auch entsprechend. Ich werde mal die groben Preise von dazu schreiben und warum ich diese Sachen liebe. Ein paar Designs sind komplett eigenständig, ein paar nur für große dicke Männer angepasst. Doch, bevor ich durch die Liste gehe, möchte ich erst einmal kurz über die Leute reden, die mir das geschneidert haben.

Hexenkontor

Ich hing schon mit 15-16 in Eisenachs kleinem Mittelalterladen, dem Hexenkontor, rum und nervte Yvonne, die Schneiderin und Inhaberin. So war es dann auch kein Wunder, dass ich mir irgendwann mit 18 das erste Kleidungsstück machen ließ und später das zweite. Yvonne hatte immer ihren eigenen Stil in den Sachen und stellte wirklich qualitativ hochwertige Sachen her, weil sie es überhaupt nicht mochte, den Leuten Schrott zu verkaufen und das merkte man den Sachen an.

Leider musste sie gesundheitsbedingt aufhören, weswegen ich dann irgendwann einen neuen Laden fand.

Senjo Clothing

Senjo Clothing ist eine kleine Firma aus Holland, die neben selbstgeschneiderten Sachen auch produzierte eigene Designs anbietet. Mathilda, die Schneiderin und Chefin hat auch einen Anspruch an ihr Design und an Qualität. Da ich halt groß und fett bin, sind alle meine Sachen tatsächlich handgemacht. Für die Mädels gibt es mehr als für die Jungs, weswegen ich bei den Mädels gerne wildere und gerade den Damen empfehle sich umzusehen. Die Preise für Damensachen sind moderater als für meine, aber dafür sind die teilweise auch professionell, aber immerhin in Europa genäht.

Mäntel

Modell „Gandalf“

Vorderseite

Rückseite

Fangen wir mit den Mänteln an und da mit dem ersten Mantel, den ich mir von Yvonne habe machen lasse.

Der Mantel ist jetzt ungefähr 13 Jahre alt und besteht aus dunkelblauem robustem Baumwollstoff (denk: Jeans). Er ist etwas an den Mantel von Gandalf angelehnt, bodenlang, wenn ich ihn trage und besitzt ausgestellte Arme. Er ist das einzige Kleidungsstück, dass eine kurze Kapuze ohne Zipfel hat, weil ich das damals für blöd hielt. Er hat mittlerweile tolle metallene Knöpfe und besaß schon immer die viereckigen Taschen, in die ein ganzer portabler CD Player passt. Es war noch diese Zeit. Der Mantel ist relativ dünn und kann auch im Sommergetragen werden, da ist er auch gerne mal die Picknickdecke beim Konzert und besitzt dazu eine doppelte Fleeceweste, die ich selten benutzt habe, aber die ihn im Winter erstaunlich warm macht. Zitat: „Damit du nicht frierst Junge!“

Kostenpunkt: ca. 130€

 

Modell „Faerie Warlock“

Ungefähr zwölf Jahre später entschied ich mich dann, mir von Senjo einen neuen Mantel machen zu lassen.

Rückseite

Vorderseite

Diese ist nahezu ein Unikat, da noch einer existiert, bei dem ich mich vermessen hatte und der um die Schultern zu eng war. Die Parameter waren: warm, weite Arme und die ausgefransten Nähte, die auch die Morrigan Weste weiter unten kennzeichnen. Hier ist die Kapuze dann schön zipfelig und lang und geht mir beim Tragen bis zum Hintern. Der Mantel ist ungefähr wadenlang und auch erstaunlich warm im Winter. Er hat tiefe Taschen und ist erfahrungsgemäß bei Temperaturen über 10 Grad Celsius zu warm und ziemlich wasserfest, da er aus einem groben Baumwollgewebe und einem dicken Jersey-Innenfutter genäht ist. Die immer länger werdenden Fransen des Baumwollstoffes sind übrigens das Tollste an dem Kleidungsstück. Man wird auf Straße auch im Winter weniger angesprochen, wenn man diesen Mantel trägt.

Kostenpunkt: durch zweimal machen 600€

Westen

Morrigan Weste

Rückseite

Vorderseite

Die Morrigan Weste von Senjo ist tatsächlich ein Kleidungsstück direkt für die Jungs. Sie ist an eine Weste angelehnt, die Steve ‚Sic‘ Evans van der Harten von Omnia trägt.

Sie gefiel mir auf Anhieb und wird auch regelmäßig getragen. Die ausgestellten, sehr kriegerisch wirkenden Schultern gefallen mir sehr, wie die großen Taschen. Die Kapuze ist noch kurz und verdeckt gerade im Sommer mal gut den Kopf, wenn es regnet oder zu sehr die Sonne scheint. Die Weste ist aus einem leichten Jerseystoff und sehr gut tragbar.

Kostenpunkt: 145€

Wildcat Weste

Rückseite

Vorderseite

Als ich letztes Jahr auf dem Castlefest den Stand von Senjo besuchte meinte Mathilda, dass mir eine Wildcast Weste stehen würde. Also haben wir das mal ausprobiert.

Die Weste besteht eigentlich aus zwei dünnen Lagen Stoff, allerdings ist die innere Lage und die Bordüre aus Kunstfell und damit ist die Weste erstaunlich warm und kuschelig. Ich trage sie gerne im Herbst und Winter. Sie schließt vorne nur teilweise durch die Klammern, aber das reicht. Sie ist aber nicht wirklich wasserfest oder winddicht, also eher was für die schöneren Herbst- und Wintertage. Sehr süß ist der kleine Fellpuschel am Ende der langen Kapuze.

Kostenpunkt: 400€

Beinkleider

Chaosrock

Hachja, ich und das Chaos. Es taucht überall auf, also auch auf meinem Rock. Er ist auch schon etwas älter und trotzdem trage ich ihn immer wieder gern.

Er ist zweifarbig und besteht im Endeffekt aus verschiedenen Stoffresten, die an einen breiten Ledergürtel mit zwei Schließen angebracht sind. Am Ledergürtel sind D-Ringe, an die man allerlei dranhängen kann. Er ist sehr leicht und gerade im Sommer gut zu tragen. Allerdings darf ich nicht mehr so viel abnehmen, sonst rutscht er noch mehr, oder ich muss ihn enger machen lassen. Das musste ich auch schon mal, weil das Leder sich am Anfang dehnte. Generell verleiht ihm das ein schönes selbstgemachtes Flair.

Kostenpunkt: 100€ wenn ich mich recht erinnere

Aladdin Trousers Special Edition

Die Aladdin Trousers gibt es eigentlich nur in dünnem Jersey. Da ich aber laut Mathilda für die Mullberry Trousers nicht wirklich geschaffen bin, was ich glaube, gab es halt diese Sonderedition.IMG_0788

Die Hose ist aus silberig-schwarzem Cord und plustert sehr schön. Ähnlich wie der Rock ist das im Sommer toll, weil luftig und wenig schwitzig. Der Bund ist aus elastischem Gewebe aber ich habe kurz nach dem Kauf schon so abgenommen, dass da nur Gürtel helfen. Der passende Gürtel ist übrigens sehr lang und brauchte auch schon neue Löcher.

Kostenpunkt: 70€

 

Accessoires

Die Archer Sleeves sollen noch kurz Erwähnung finden. Sie sind die kleine Hilfe, wenn die Westen im Herbst oder Winter langsam zu kalt werden.

Zukunftsmusik

In nächster Zeit kommen noch eine Morgana Jacket und eine zweite Aladdin Hose, diesmal in dunkelrot, dazu. Erstere, weil meine Fleecejacke kaputt ist und zweitere, weil man ja mal was braucht bei dem der Rest einen wieder blöd anschaut.

IMGP3259

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Männer, schaut mehr Shopping Queen!

Nachdem ich in letzter Zeit schon bei Andrea lesen durfte, dass ihr Freund in leicht kranken Zustand dann Shopping Queen geschaut hat, möchte ich dann mal die Herrenschaft dazu aufrufen sich diese Sendung doch manchmal zu Gemüte zu führen. Gründe dafür gibt es viele.

Es wird einem manchmal aus der Seele gesprochen.

Die Sendung wird ja vom Modedesigner Guido Maria Kretschmer kommentiert und dieser hat durchaus Talent gerade dem Mann aus der Seele zu sprechen, wenn die Kandidatinnen sich unflätig verhalten, ihre Begleitungen misshandeln oder aber auch modische Verbrechen begehen. Da die Leute aber eigentlich nie bloßgestellt werden, kann man durchaus mit ihm verzweifeln oder sich wundern.

Man kann was über Frauen lernen.

Und zwar mehrfach: zum einen über die Hürden, über die Frauen so teilweise springen müssen oder glauben springen zu müssen um gut auszusehen, zum anderen wie vielfältig und schön die Weiblichkeit sein kann. Da bei dieser Sendung eigentlich nur normale Frauen antreten gibt es alle Größen, Körperformen, Hautfarben und wasweißich und man lernt diese Vielfalt echt schätzen und erkennen. Es ist eigenartig, aber es ist eine Sendung, die sich um Mode dreht und die Vielfalt der Frau feiert anstatt Uniformität zu predigen. Gerade auch der kommentierende Designer ist zwar klar und tough bei seinen Beschreibungen aber äußert sich nie abfällig über seine Kandidatinnen. Und die Tatsache, dass Rentnerinnen und mollige Hausfrauen hier teilweise gewinnen ist ein zusätzlicher Bonus.

Man kann was über Mode lernen.

Wenn wir mal ehrlich sind, wir Männer haben oft zu wenig fachliche Kompetenz, wenn es um Mode und Modediskurse geht. Immerhin hat das ja ein negatives Prestige im Sinne von Homosexualität oder Weichlichkeit. Dabei wäre es mal gut, wenn man so grundlegend Ahnung davon hat, wer was warum anziehen oder eben besser nicht anziehen sollte. Denn da gibt es relativ einfache Regeln die mehr mit Farbverläufen, Kontrasten und Designgestaltung zu tun haben als mit Geschmack. Es geht auch oft darum, was nicht miteinander geht, und was miteinander geht. Jenseits dessen lernt man auch das eine oder andere über verschiedene Geschmäcker und was für einen selbst dann halt geht und was eben auch irgendwie nicht geht.

Dazu kann Mann auch so einiges für den eigenen Kleidungsstil mitnehmen und etwas Bewusstsein dafür entwickeln, was man besser nicht anzieht und was man stattdessen mal probieren kann. Denn Wohlfühlklamotten sind eines, irgendwo auftreten, etwas anderes und seinen Stil zu definieren und festigen kann ja auch nicht schaden. Immerhin hat man dann mal ein positives (von sich ausgehendes) Merkmal.

Also gehet hin und schaut manchmal Shopping Queen. Zur Not heimlich im Internet…

Bravo!

Wer sich bisher gefragt hat, warum da Chaos im Namen steht und bisher alles eher so intellektuell und tiefsinnig war, dem wird jetzt geholfen. Wir lesen jetzt mal gemeinsam Bravo!

Wer die Reise verfolgen möchte, sollte schnell sein und sich Ausgabe 8/2013 besorgen. Da sind sogar noch Valentinstagsposter drin! Auf dem, wie immer eklektischen Cover schauen uns mal wieder One Direction entgegen, diesmal mit Fotoapparaten und der Aussage „OMG! Wir schiessen uns ab!“ Darunter ein Teaser, wie wild sie sind und wie sie sich „holen was sie wollen“. Wird bestimmt spannend.

Dann treffen wir die Seiten mit vermischtem Blödsinn. Justin Bieber versucht sich als Cowboy, Miley Cyrus werden erst Worte in den Mund gelegt und dann ein Bild, das sie von hinten zeigt mit „Und auch von hinten kann sie sich sehen lassen.“ betitelt. ((Und da fragt man sich, warum es sowas wie #Aufschrei gibt, hm?)) In sind derzeit: coole Scheemänner, lustiges Essen und Tulpen. Out sind: schwere Ohrringe, pädagogische Eltern und Leute, die über den Suff prahlen. Auf der Seite mit den Mode Tops und Flops habe ich keine Ahnung wie ich das bewerten soll, weil das alles wirklich schauderlich ist, was die Promis so tragen.

Auf der vertraglich zugesicherten doppelten Doppelseite zu DSDS erscheinen die Gebrüder Kaulitz, die jüngeren Menschen noch als Milchbärte von Tokio Hotel bekannt sind. Ich kann berichten, sie zu sind metrosexuellen Milchbartträgern geworden. Ähja, und wir bei solchen sind. Justin Biebers Beziehung zu Selena Gomez findet für mich ja nur in der Bravo statt und ist derzeit anscheinend beendet, was uns nicht aufhält darüber zu reden, wie er sie wiederhaben will. ((Warum eigentlich? Der kann sich nach jedem Konzert durch eine Hundertschaft williger Teenager ficken? Achso, stimmt ja, der ist kein Rock’nRoll.))

Besser scheint’s da Miley zu gehen. Die sagt, dass ihr Typ heiss ist. Schön für sie. Heiss sollen ja auch die Boygroupjungs von One Direction zu sein. Von denen werden ihre Tattoos gezeigt und was sie so alles wildes tun. Weiter zum Sex.

Bei Doktor Sommer gibt es diesmal eine 15jährige, die für ihren sexheißen Freund nicht schnell genug feucht wird, ein 15jähriger, der ungern Single ist und eine 14jährige, die gerne einen Vibrator kaufen würde. Dazu noch eine Doppelseite mit den alten Favoriten Sperma, Eizelle und Schwangerschaft.

Ja, äh, ansonsten geht es um Snowboarding, die Frage wie man ein gutes Youtubevideo dreht und den Cake-Pop Fashion Stil. ((Das ist ja mal furchtbar… oh Gott. Knallbunt kurz vor der Unzurechnungsfähigkeit und die Herrenmode schreit nach Metrosexualität.))

Das Werk ist immer noch voller Boys, Girls und BFFs und man merkt ihm gar nicht an, dass RTL da viel Geld für bezahlt, dass seine Sendungen gefeatured werden. Wie immer also…