HCH025 Über Bundeswehr und Diskurs mit Jenny

Aus aktuellem Anlass rede ich mit Jenny vom Politik Betreuung Podcast über die Bundeswehr, ihre gesellschaftliche Rolle, den Umgang mit ihr von ziviler Sicht und was das alles über den Diskurs in unserem Lande sagt.

Wer den Anlass verpasst hat, findet hier einen Bericht.

4 Gedanken zu „HCH025 Über Bundeswehr und Diskurs mit Jenny

  1. Emanuel

    Hallo Thomas,
    eine spannende Folge, die endlich auch eine eher gemäßigte Meinung darstellt. Als konzentrierter Zuhörer ist mir eine Frage aufgefallen.
    Du sagst Soldaten sind keine Mörder, weil es ja sanktioniert sei.
    Aus meiner Perspektive sind Soldaten immernoch Mörder, wir haben uns nur als Gesellschaft darauf geeinigt, dass sie unter bestimmten Bedingungen (durchaus auch zu Recht) dazu legitimiert sind. Bei den Amis erfolgt durch die Umsetzung der Todesstrafe auch gesellschaftlich legitimierter Mord und die Ausführenden sind technische Mörder. Selbstverteidigung kann auch zu Totschlag führen.
    Früher war ja bekanntlich alles besser und Mord und Totschlag auf dem Schlachtfeld üblich. (Stichwort Mittelalter, Napoleon etc… )
    Habe ich jetzt in meinem Gedankenspiel irgendwo einen Fehler?
    Meine These: Unsere Meinung zu Soldaten/Heer ist einfach allgemein zu negativ verklaert, weil wir das Heer(tm) als Folge unserer „Kriegserfolge“ nie positiv belegt haben.

    Ansonsten wünsche ich einen frohen Schultag….

    Hochachtungsvoll
    Emanuel

    Antworten
    1. advi Beitragsautor

      Auf die Frage gibt es mehrere konkurrierende Antworten aus unterschiedlicher Sicht.

      Juristisch sind sie es wahrscheinlich nicht, weil du den Straftatbestand nicht erfüllst. Landesverteidigung ist kein „niederer Beweggrund“. Unter einer moralischen Sicht, hängt es direkt davon ab, was du für moralische Prinzipien anlegst. Christliches Weltbild: Mörder, Utilitarismus: keiner Mörder und so weiter. Nachdem der Begriff furchtbar aufgeladen ist, und es dazu keine Einigung gibt, wie das jetzt gesellschaftlich definiert ist, haben wahrscheinlich alle recht.

      Deine These kann ich nachvollziehen. Das stimmt aus meiner Sicht auch. Die Frage ist jetzt, ob das so schlecht ist.

      Antworten
  2. HerrTaschenbier

    Leider kann ich Jennys Aussgen gar nicht nachvollziehen. Hier mal ein paar Stichpunkte
    – Nein, die Republika nimmt kein Geld von Waffenherstellen (den Daimler kann man da nun wirkkich nicht ernsthaft zu zählen). Jenny behauptet (oder impliziert) das an diversen Stellen. Mir fällt beim durchsehen der Unterstüzer kein ernsthaft anrüchiger Partner auf.
    – Jede Bundesbehörde entscheidet selbst, wen sie fördert. Die Republika zwingt niemanden sie zu fördern.
    – Jeder darf selber entscheiden wen er zu seiner Party einlädt. Die Republika kein ist riesen Konzern. Die wird von den Häusslers und Marcus Beckedal veranstaltet. Und die wollen keine Bundeswehr dort haben! Durchaus nachvollziehbar.
    – Außerdem hätte die Bundeswehr durchaus eine Bühne bekommen. Nur eben nicht in Uniform.
    – Jeder soldat war herzlich eingeladen, regulär die Republika zu besuchen. Nur halt nicht als repräsentant der Bundeswehr. In Zivil ist das gar kein Problem,

    Noch ein Hinweis zu Jenny:
    An irgendeiner Stelle in der Diskiussion bringst du als Totschlagargument „Das ist eben kompliziert“ (o.Ä.).
    Zum einen ist kompliziertheit nicht besonders schlimm, es ist eben kompliziert. Nicht komplex. Zum anderen implizierst du das du das besser und tiefergehend verstanden hast, als deine Zuhörer. Du solltest zur Kentniss nehmen das dir viele sehr gebildete Leute zuhören, die die Umstände vermutlich tiefer durchdrungen haben als du selbst.

    Antworten
  3. Till

    Hallo,

    ihr habt in eurem Gespräch argumentiert das sich die Bundeswehr seit dem Ende der Wehrpflicht nicht mehr aus allen Schichten der Gesellschaft / der Mitte zusammensetzt.

    Das ist eine Behauptung die niemals der Realität entsprach. Der Bedarf der Bundeswehr an Wehrpflichtigen lag selbst in der Hochzeit des kalten Krieges weit unter dem tatsächlichen Bedarf. (ca. 1/3, später noch viel weniger) Die Kosten für die Ausbildung eines Wehrpflichtigen standen in der BRD niemals im Verhältnis zum militärischen Nutzen.

    Die Folge war das nur diejenigen wehrtauglich gemustert wurde,
    die bei der Musterung ein Interesse an einer langfristigeren Laufbahn in der Bundeswehr bekundeten (Zeitsoldat, Berufssoldat),
    unbedingt Wehrdienst leisten wollten (Lust oder nach dem Dienst zusätzliches Einkommen als Reservist), bekundeten Zivildienst leisten zu wollen
    oder einfach zu blöd waren während der Musterung irgendein Gebrechen vorzutäuschen das die Ausmusterung rechtfertigen könnte.
    Ausnahme war wohl nur eine Zeit nach der Wende im Osten, als die Wehrpflicht als Instrument zur Abschwächung der Jugendarbeitslosigkeit eingesetzt wurde.

    Essenz: Es ging schon immer nur der jenige zur Bundeswehr der Lust darauf hatte. Also nur ein bestimmter Teil der Gesellschaft. Da hat sich wenig geändert.

    PS:
    Ich darf das sagen, ich war ja so blöd bei der Musterung stolz und überzeugt anzugeben Zivildienst leisten zu wollen.
    persönliches Beispiel:
    Ich, spindel dürr, mittelschwere Skoliose (Fehlstellung der Wirbelsäule) wurde tauglich gemustert.
    Ein Freund, leichte Skolisoe, Leistungsschwimmer (Muskeln stützen die Wirbelsäule, je mehr desto besser) wurde problemlos ausgemustert.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert