Nürnberger Spielemesse 2016

Ich konnte dieses Jahr die Nürnberger Spielwarenmesse besuchen und deswegen gibt es jetzt einen Blick auf die Spielwarenindustrie, wie sie sich auf ihrer Industriemesse präsentiert. Gewehre bereit Stormtrooper!

IMGP7674

Kitsch für Jungs und Mädchen

Fangen wir mit Kitsch für Jungs und Mädchen an. Die Sektion für Babyspielzeug überzeugte unter anderen mit perfekten Kinderzimmern für Jungs.

IMGP7634

Und Mädchen…

IMGP7635

Wenn man dann älter ist, bekommt man entweder freundlich lächelnde Mädchengesichter.

IMGP7644

Oder doch lieber Superhelden…

IMGP7645

Wobei irgendwie klar ist, dass die Mädchengesichter aus dem Horrorfilm für die selben Menschen bestimmt sind, wie diese wunderbare Schminksammlung:

IMGP7641

Während die Träger der Superheldenrucksäcke bestimmt auch als Zielgruppe für diese wunderbaren Zweitweltkriegsfahrzeuge aus Plastiksteinen gesehen wird.

IMGP7642

Und wenn sich Mädchen für Naturwissenschaft interessieren muss uns das nicht aufhalten. Immerhin gibt’s auch die Erde in rosa:

IMGP7660

Und wer sich wehrt, der wird von dieser Puppe angesehen…

IMGP7632

oder bekommt dieses wunderbare Plastikbaby mit Ohrstecker geschenkt.

IMGP7623

Cooles Spielzeug

Ganz vorn beim coolen Spielzeug war der Kettcar mit Nerfgun und Pfeilhalterungen:

IMGP7637

Wir erwarten den Nachbau für Erwachsene in Jahresfrist und die erste Schlacht aufm Congress.

Sehr schön waren auch die liebevollen Modelleisenbahnanlagen, die teilweise sehr ausgefallen aussahen:

IMGP7652

Den Realismus leicht übertrieben…

IMGP7656

aber sehr schöne Fotomotive ergaben.

IMGP7659

Business baby, business.

Doch das ist gar nicht das Spannendste an der Messe gewesen. Das Spannendste ist, dass es sich hier ja um eine Fachmesse ohne Publikum handelt. Es gibt also keine lauten Bühnen, viele Schlipse und Marketingfuzzis, und die Stände der Branchenführer sind bei weitem nicht so einladend, wie die des Mittelstands. Stattdessen wird sich abgeschottet:

IMGP7663

Und bevor es Fragen gibt: Mattel, dasselbe in pink und weiß, Playmobil blau-weiß, Hasbro rot-blau… und so weiter. Wenn sich jemand fragt, wo die Deals geschlossen werden. Hinter diesen netten Damen am Empfang und der Security. Leider werden da so Nasen wie ich nicht reingelassen.

Fazit

Die Spielwarenmesse ist das Branchentreffen und vor allem ein Hort seelenlosen Plastiks, das unter Marketinggesichtspunkten zumeist in fremden Ländern produziert wird. Man merkt, dass hier sehr viel Geld durch die Gegend geschoben wird, wenn man sieht wie auch kleine Unternehmen sich präsentieren. Hinter den Wänden der großen Stände wird, ohne störenden Einfluss festgelegt, was den Geist vieler Kinder im nächsten Jahr bewegen wird. Was vielleicht fehlt, ist eine Präsenz, die hier gesellschaftlich beratend agiert. Dann gäbe es weniger Hello! Barbies, Pinkstinks Artikel und Ausbeutung…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert