Ehrenrunden?

Der Begriff der „Ehrenrunde“ für ein wiederholtes Schuljahr ist ja an sich schon äußerst zynisch. Schließlich bekommt man diese, wenn man am Ende eines Rennens besonders gut und erfolgreich war. Im Gegensatz hierzu ist die Idee, dass ein Schüler ein Schuljahr noch einmal wiederholt, weil er nicht besonders gut war, doch eher das Gegenteil.

Dieses Vorgehen soll und wird in einigen Bundesländern nicht mehr praktiziert und weil irgendwie Flaute ist in der Politik, ist nun die Diskussion entbrannt, ob denn diese Wiederholungen gut sind oder nicht. Dabei wird mal wieder übersehen, dass die Wiederholungen ein Teil eines Bildungssystems sind und als solche ein Symptom eines tieferliegenden Problems dieses Systems mit der Realität.

So lange wir ein System haben, in dem die Kompetenzen am Ende festgeschrieben sind und die Leistung der Schüler gegen diese „objektive“ Leistungsgrenze gemessen werden, solange ist sitzenbleiben als Technik zur Wiederholung sinnvoll.

Jetzt lässt sich da die Frage stellen, inwiefern dieses aktuelle System sinnvoll ist, aber die Frage lasse ich hier mal besser aus. Die Frage, wie bei einem Abschaffen des Sitzenbleibens den Fahrstuhleffekt, den Schule derzeit hat, ((Schüler, die in der einen Klassenstufe nicht gut sind, bleiben in den folgenden gleich schlecht. Der Aufwand, den ein Einser-Schüler hat um auf seiner Eins zu bleiben ist geringer als der, den ein Fünfer-Schüler hat um auf eine Vier zu kommen.)) aufgehoben werden soll? Noch mehr Förderklassen? Ignorieren? Niveau senken?

Die Antwort habe ich selbst erstmal nicht… aber die Frage steht im Raum.

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